Johannes-Passion von Alessandro Scarlatti
Skulpturen von Andreas Kuhnlein
In diesem Jahr gelangt am Karfreitag in Altötting eine Johannespassion von Alessandro Scarlatti zur Aufführung. Alessandro Scarlatti, ein Zeitgenosse J. S. Bachs, war um 1700 der bedeutendste lebende Komponist Italiens, wirkte in Neapel und Rom als Kapellmeister, komponierte darüber hinaus über 100 Opern und 800 Kantaten. In seiner Passion nach dem Evangelisten Johannes greift Scarlatti auf den Typus der responsorialen Passion zurück. Die weitestgehend im monodischen Rezitativstil gehaltenen Parts der Soliloquenten werden unterbrochen von 14 Turbachören, die von eher flächig geführten Streichern begleitet werden.
Die gegenseitige Inspiration und Ergänzung von Bildender Kunst und Musik soll diesem besonderen Ereignis eine Tiefe verleihen, die man in rein konzertanten Darbietungen nicht erlebt.
Der mehrfach ausgezeichnete Bildhauer und Künstler Andreas Kuhnlein stellt einige seiner Figurenensembles zur Verfügung: Eine Skulptur der Pieta, das Figuren-Ensemble „Stationen des Lebens“ und eine Gestalt, die sozusagen die Hand vors Gesicht hält, weil sie dem Licht entgegenblickt („der Lichtblick“), ein deutlicher Hinweis darauf dass Passion nie für sich steht, sondern der Weg der Erlösung immer weiter führt, als das, was wir sehen können…
Die sehr expressiven Darstellungen lassen ahnen, was Bildende Kunst andeuten will: Menschliches Leben ist nie Zufall, sondern eine Botschaft, die entschlüsselt werden will!