Die Geschichte der Versöhnungskirche in Garching an der Alz
1. Der Alzkanal
Gegen Ende des ersten Weltkriegs wird zur Stromgewinnung im östlichen Teil Bayerns ein Kanal gebaut, um die Wasserkraft der Alz in elektrische Energie zu verwandeln und für die Industrie nutzbar zu machen. In der Folge enstand ein Werk zur Erzeugung von Kalziumkarbid aus Kalk, Kohle und elektrischem Strom. Aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands kommen Arbeitskräfte hierher, unter ihnen 46 Evangelische, davon 16 Kinder.
2. Gottesdienste an unterschiedlichen Orten
Die ersten Gottesdienste fanden im Werkscasino der Stickstoffwerke statt, später in der Polierkabine. Schließlich wird den Evangelischen der Vorraum der Lohnhallen im neuen Verwaltungsgebäude für die Gottesdienste zur Verfügung gestellt. 1922 sind es dann schon 110 evangelische Christen, im Jahr 1923 werden insgesamt 23 Gottesdienste gefeiert. Ab 1925 darf der Gottesdienst für die nächsten 42 Jahre in der Aula der neu errichteten Grundschule stattfinden.
3. Der Kirchenbau
Mit 720 Gemeindegliedern nach dem zweiten Weltkrieg im Rücken, ergreift der "Evangelische Verein", der auch schon in Neuötting tätig war die Initiative, sodass 1956 ein Grundstück gekauft werden kann. Die Grundsteinlegung lässt allerdings bis 1966 auf sich warten. 1967 wird die Versöhnungskirche schließlich eingweiht, errichtet nach den Plänen vom Architekten Prof. Ludwig aus München.
4. Das Ende des "Evangelischen Vereins"
Am 31. Juli 1977 löst sich der Evangelische Verein selbst auf, nachdem die jahrelange Aufbauarbeit vorerst abgeschlossen ist.
5. Seelsorger/innen
Die Vikare waren immer hauptsächlich für den Gemeindeteil Garching zuständig. 1976 wird das Vikariat in die 2. Pfarrstelle der Kirchengmeinde Neuötting umgewandelt. Fortan wohnt immer ein Pfarrer in Garching. Durch die Verlegung des Pfarramtes von Neuötting nach Altötting wird die zweite Pfarrstelle nach Neuötting verlegt. In Garching ist seitdem die "z. A.-Stelle" beheimatet, die bislang durch junge Pfarrer/innen (Pfarrer auf Probe) besetzt wurde.
Seit Januar 2015 ist das Vikariat umgewandelt worden in die 3. Pfarrstelle Altötting.
6. Die neue Orgel
Nach vielen Jahren des Sparens und Planens konnte am Pfingstsonntag 2012 die neue Orgel eingeweiht werden. Diese Walker-Orgel stand ursprünglich in Ketsch (nahe Heidelberg) und wurde an die Erfordernisse der Garchinger Kirche angepasst: Ein zweites Manual sowie zusätzliche Register geben der Orgel einen angenehmen und weichen Klang.
Der Kirchengarten in Garching wurde umgestaltet.
8. Renovierung des Kirchendaches und der Fassade
Im Jahr 2017 wurde die Kirche umfangreich renoviert. Die ganze Kirche wurde von außen gereinigt, von Algen und Pilze befreit, der Putz ausgebessert und komplett neu gestrichen. Das Dach wurde erneuert und die Schallbretter des Turmes überarbeitet und z.T. ersetzt. Am 09. Juli erfolgte zusammen mit der 50 Jahrfeier und dem Kindergartenfest die Neueröffnung mit einem Festgottesdienst. Reginalbischöfin Susanne Breit-Keßler war Ehrengast und hielt die Festpredigt.